Gleisbesetztmelder
mit Relais
Allgemeines
Zur korrekten Funktion des Moduls benötigen Sie lediglich einen an beiden Enden isolierten Streckenabschnitt. Der GBM-R wird einfach zwischen die Zentrale bzw. den Fahrtrafo und das Gleis geschaltet. In dem Modul ist ein Gleisbesetztmelder in Optokopplertechnik wirksam, der nach dem Stromfühlerprinzip arbeitet. Er reagiert auf jedweden elektrischen Verbraucher. Selbst geringste Ströme reichen schon zur Aktivierung des Schaltvorgangs aus. Beim Befahren des abgetrennten Gleisabschnittes durch die Lok oder auch durch einen Wagen mit Beleuchtung bzw. mit Radsätzen die mit Widerstandslack überzogen sind, wird dieses von dem Modul sofort erkannt und der Schaltvorgang ausgelöst. Solange wie der Gleisbesetztzustand anhält zieht das integrierte Relais an. Am Ausgang des Relais stehen zwei Umschaltkontakte zur Verfügung.
Der Gleisbesetztmelder ist für alle Stromarten geeignet, Wechselstrom analog sowie Gleichstrom und für jedweden Digitalbetrieb.
Anschluß des
Gleisbesetztmelders
Trennen Sie zunächst einen Abschnitt in der gewünschten
Länge elektrisch von dem allgemeinem
Gleisbereich mit Hilfe von passenden Isolierstücken vom allgemeinem Bahnstrom
ab. Dazu brauchen Sie lediglich den Mittelleiter oder, bei Zweileitersystemen,
eine Seite des Schienenstranges auftrennen. Bei Wechselstrombahnen, z.B.
Märklin* , sollte bei H0 mindestens
eine Gleislänge, ca. 90 mm isoliert
werden. Der GB-M 1 spricht nur an, wenn
Strom durch den abgetrennten Bereich fließt. Der Schischleifer einer Lok ist
ca. 70 mm lang. Solange noch ein Teil des Schleifers auf einem nicht abgetrenntem Bereich ist, wird kein
Schaltvorgang ausgelöst, da der Strom grundsätzlich die Eigenart hat, den Weg
des geringsten Widerstandes zu gehen. Praktisch wird das abgetrennte Gleis
durch den Schischleifer “überbrückt“, solange er sich nicht ausschließlich auf
dem isoliertem Gleis befindet. Würden Sie eine geringere Gleislänge als ca. 90
mm isolieren, dann würde der
Schaltvorgang nicht ausgelöst werden
Bei Spur 1 und Zweileiterbahnen
genügt ein kurzer, isolierter Abschnitt
von wenigen Zentimetern, da hier durch die Radsätze, bzw. Stromabnehmer der
Loks geschaltet wird. Der isolierte Abschnitt darf bei allen Systemen aber durchaus länger als beschrieben sein. So
ist es manchmal wünschenswert, z.B. im Bahnhofsbereich, Gleise von einigen Metern Länge überwachen
zu wollen. Auch das ist problemlos möglich. Ebenso können ganze Blockstrecken
so überwacht werden.
Verbinden Sie den
isolierten Mittelleiter bzw. den abgetrennten Schienenstrang mit einem roten
Kabel. Am einfachsten wäre es, wenn sie hierzu das Kabel anlöten würden. Bei
Verwendung von Märklin* K-Gleisen müssen Sie mit einem geeignetem Werkzeug,
z.B. einem kleinem elektrischem Schleifstein oder ganz einfach Schmirgelpapier,
zunächst die Lackschicht auf der Unterseite der Schiene vorsichtig entfernen,
damit das Metall das Lötzinn annimmt. Bei Verwendung von Märklin* C-Gleisen
können Sie ganz einfach ein geeignetes
Kabel mit einem Kabelschuh auf die Anschlußlasche setzen und die passenden
Isolierstücke einfügen.
Bei Gleichstrombahnen muß
zwingend der Schienenstrang unterbrochen werden, an dem der Minuspol des
Fahrtrafos angeschlossen ist.
Da durch den GBM-R der
gesamte Strom für alle auf dem Gleis befindlichen Verbraucher fließt, verwenden
Sie Anschlußkabel > 0,75 mm²!!
Sofern der GBM-R stromlos
geschaltete Gleisabschnitte überwachen soll, dann muß die Trennstelle am Gleis
einseitig mit einem Widerstand von 1,5 k Ohm überbrückt werden.
Anschluß des GBM-R
!Schalten Sie die Spannung Ihrer
Modellbahnanlage ab!
Sie können den GBM-R
ausschließlich mit Digitalstrom betreiben oder mit Hilfe eines gesonderten
Trafos. Die Stromaufnahme des GBM-R ist selbst im Schaltmoment nicht sehr hoch,
da die Relais lediglich bescheidene 30 mA aufnehmen. Insofern wäre eine
gesonderte Speisung, im Hinblick auf die Entlastung des
Digitalstromkreises, nicht unbedingt
erforderlich. Sofern Sie Leuchtdioden zur Besetztanzeige verwenden, kann es
jedoch von Vorteil sein, wenn Sie anstatt der hochfrequenten Digitalspannung
“normale“ Wechselspannung benutzen. Möchten Sie einen externen Speisetrafo
benutzen, dann schließen Sie den GBM-R wie abgebildet an. Auf dem
GBM-R befindet sich eine Drahtbrücke, die im Normalfall die angeschlossenen
Relais mit Strom vom Digitalstromkreis versorgt, damit der GBM-R sofort ohne
Basteleien in Betrieb genommen werden kann.
!Wichtig! Bei Verwendung eines externen Trafos muß diese
Brücke unbedingt getrennt werden, da nur so die Versorgungsspannung
ausschließlich dem externem Trafo entnommen werden kann.
Weiterhin würde die
Digitalzentrale ansonsten Fremdspannung erhalten. Eine
Zerstörung der Digitalzentrale wäre die unweigerliche Folge!!
Die hier abgebildete Anschlussvariante
ist für alle Möglichkeiten verbindlich, sofern eine externe Spannung
eingespeist werden soll.
Anschluß Digitalsystem NRMA
DCC
Der Anschluß “K“ , bzw.
“B“ Ihrer Zentrale wird an die
Anschlußklemme “B/Rt“ (-) des Moduls angeschlossen. Benutzer von Zentralen des
Herstellers Arnold* verbinden hier das !schwarze! Kabel. Die Anschlussklemmen
“Gleis 1-4“ verbinden Sie mit den abgetrennten Gleisabschnitten. Den Anschluß
“J“, bzw. “0“ der Zentrale verbinden Sie mit der Anschlussklemme “0/Br“ (-) des
GBM-R. Bei Zentralen von Arnold* schließen Sie hier bitte das !rote! Kabel
an. Fehlt die Kennung an der Zentrale
gänzlich, z.B. Roco* 10764/65, so ist es unerheblich welchen Draht sie wo
anschließen, denn das Signal ist symmetrisch. Sie müssen allerdings !genau!
darauf achten, dass nachfolgende Schienabschnitte und weitere
Gleisbesetztmelder immer in der gleichen Art angeschlossen werden!
Abgebildet ist die Versorgung
mit reinem Digitalstrom, ohne Fremdspannungseinspeisung
Anschluß Digitalsystem
Märklin*/Motorola*
Verbinden Sie die mit
“0/Br“ gekennzeichnete Anschlußklemme mit der allgemeinen Bahnstrommasse. Bei
Zentralen von Arnold* schließen Sie hier bitte das !rote! Kabel an. Die mit
“B/Rt“ gekennzeichnete Klemme verbinden Sie mit dem rotem Anschluß “B“ der
Control Unit/IB. Bei Zentralen der Fa. Arnold* muß hier das !schwarze! Kabel
angeschlossen werden. Den Anschluß “Schiene“ verbinden Sie nun mit dem
abgetrenntem Gleisabschnitt.
Die Abbildung der
Anschlüsse am Ausgang der Relais ist jeweils nur beispielhaft Sie können z.B.
auch Signale schalten um so einen automatisierten Blockstellenbetrieb
einzurichten.
Anschluß
Gleichstrom
Zum Betrieb einer
Gleichstrom ist es zwingend erforderlich, dass Sie die Brücke auf dem
GBM-R durchkneifen!
Der Anschluß des Fahrtrafos wird mit “B/Rt“ ( - ) des Moduls verbunden.
Den Anschluß “Schiene“ verbinden Sie mit dem abgetrenntem Gleisabschnitt.
Weiterhin verbinden Sie den Minuspol des Fahrtrafos mit dem Anschluß “0/Br“ ( - ) des Moduls. Den + Anschluß des Fahrtrafos verbinden Sie mit
dem Anschluß “L/Ge“ (+) des Moduls.
Die Abbildung der
Fremdspannungseinspeisung ist verbindlich für alle Anschlussvarianten. !!Die Brücke muß
bei Verwendung eines externen Trafos unbedingt
durchtrennt werden!!
Anschluß
Wechselstrom analog
Verbinden Sie die mit
“0/Br“ gekennzeichnete Anschlußklemme mit der allgemeinen Bahnstrommasse und
die mit “B“, “rot“ gekennzeichnete Klemme mit dem Fahrtrafo. Den Anschluß
“Schiene“ verbinden Sie nun mit dem abgetrenntem Gleisabschnitt wie unter
“Anschluß Digitalsystem MM“ beschrieben.
!! Hinweis: !!
Im analogem Betrieb,
gleichermaßen für Wechsel- und Gleichspannung, funktionieren der GBM-R jedoch nur dann, wenn Bahnstrom am Gleis
anliegt. Bei Stellung “0“ am Fahrregler sind die Verbraucher auf dem Gleis
naturgemäß ohne Funktion!!
Insofern empfiehlt sich
dann die Einspeisung einer Spannung mit einem gesondertem Trafo, wie unter
Anschluß Gleichstrom beschrieben. Weiterhin muß die Trennstelle am Gleis dann
mit einem Widerstand von 1,5-4,7 k Ohm vom Lichtstrom ( L ) zum Gleis
überbrückt werden.
Verschiedene Anwendungsfälle
Verwendung als Schaltgleis im MM System
Möchten Sie den GBM-R als
Schaltgleis benutzen, dann trennen Sie ein Gleisstück von ca. 90 mm Läge vom
allgemeinem Bahnstromkreis, so wie oben beschrieben. Befährt nun eine Lok
diesen Bereich, ist der Schaltbereich auf einer Restlänge von 20 mm wirksam. (
90 mm Gleis – 70 mm Schleiferlänge ) Dadurch wird ein Schaltimpuls von 0,5 - 1 sec., in Abhängigkeit der gefahrenen
Geschwindigkeit erzeugt. Wenn Sie nun einen der Ausgänge “Gem“ mit Masse
verbinden, erhalten Sie am Anschluß
“NO“ einen entsprechenden Masseimpuls. Dieser Masseimpuls ist dazu
geeignet Doppelspulenantriebe, z.B. Signale, Weichen o.ä. ohne Endabschaltung
umzuschalten. Der Vorteil bei dieser Anwendung gegenüber mechanisch vom
Schischleifer betätigten Schaltgleisen ist, dass das so hergestellte “Schaltgleis“ verschleißfrei ist. Ein “Klemmen“ des Schaltgleises ist
ausgeschlossen. Allerdings ist eine Richtungsunterscheidung wie bei den
mechanisch betätigten Schaltgleisen nicht möglich.
Verwendung als Gleisbesetztmelder für einen S88
Möchten Sie den GBM-R lediglich an ein Rückmeldemodul anschließen,
dann brauchen Sie keine weiteren
Anschlussarbeiten vornehmen. Am Ausgang des Moduls müssen Sie lediglich
eine der Anschlussklemmen, bezeichnet mit
“NO“ mit dem Eingang Ihres
Rückmelders verbinden. Den entsprechenden Anschluß “Gem“ verbinden Sie mit der
Bahnstrommasse.
Eine gleichzeitige
Rückmeldung an einen S88 und der Anschluß von Verbrauchern stellt kein Problem
dar.
Verwendung als Schalter für Verbraucher
Sie können den GBM-R auch
als vom fahrendem Zug gesteuertem Umschalter benutzen. Trennen Sie in
Abhängigkeit der gewünschten Umschaltung den relevanten Gleisbereich vom
allgemeinem Bahnstromkreis. Befährt jetzt ein Zug diesen Bereich, dann schalten
die potentialfreien Ausgänge des Relais um. Wenn Sie nun den Anschluß “Gem“ mit einer Spannung verbinden und zwei
Verbraucher einseitig an Masse legen, und
einmal mit “NO“ und einmal mit “NG“ verbinden, so kann z.B. eine Anzeige erzeugt werden, die von grün auf rot
umschaltet. Diese Umschaltung kann z.B.
zur Signalumschaltung oder zur
Anzeige in einem Stellpult benutzt werden.
Verwendung als Blockstreckenmodul mit
Signalbildansteuerung
Zur Signalbildanzeige
verfahren Sie wie oben beschrieben. Den zweiten Umschaltkontakt können Sie nun
als Bahnstromschalter für den vorherigen Block benutzen. Schließen Sie hierzu
ein Kabel des Bahnstromes an “Gem“ des zweiten Umschalters an. Das Kabel für
die Versorgung des Bahnstromes mit der vorherigen Blockstrecke verbinden Sie
mit dem Anschluß “NG“.
Befährt nun ein Zug den
abgetrennten Gleisabschnitt für den GBM-R, dann wird der Bahnstrom für den
vorherigen Block so lange abgeschaltet, wie sich der Zug in dem Bereich
befindet, der den GBM-R ansteuert. Gleichzeitig erfolgt die passende
Signalbildumschaltung.
Die Optionen
Im Normalfall arbeitet der
GBM-R “spontan“. Das heißt, die Gleisbesetzt- und Freimeldung wird sofort
angezeigt. Es sind jedoch Anwendungsfälle denkbar, wo eine gewisse Verzögerung
stattfinden soll. Insbesondere in schwer zugänglichen Gleisbereichen kann die
Kontaktsicherheit der Schiene nicht immer gewährleistet werden, da dort eine
Schienenreinigung nicht so häufig durchgeführt wird. Eine mögliche Fehlmeldung
wäre dann die Folge. Um die Schaltung nun träger zu gestalten kann durch
Ergänzung eines Kondensators eine Verzögerung der Freimeldungen erreicht
werden. “Impulsmeldungen“ die einen s 88 Monitor wie eine “Lichtorgel“ blinken
lassen, werden so zuverlässig vermieden. In der Bezeichnung “C2“ ist der
nachträgliche Einbau eines Kondensators von 100 oder 220 uF / 25 V vorgesehen.
Je größer die Kapazität ist, je länger ist die Verzögerungszeit, bei 100 uF ca.
1 sec und bei 220 uF ca. 2 sec. Achten Sie bei einem Einbau auf die Polarität
des Kondensators!
Weiterhin kann es
wünschenswert sein, dass eine Gleisbesetztmeldung, z.B. in Stellpulten,
zusätzlich optisch angezeigt werden soll. Ergänzen Sie dann die Schaltung um
einen Widerstand, bezeichnet mit R 3. Hier löten Sie einen Wert von 1,5 k Ohm /
0,25 W ein. Eine Leuchtdiode, 3 mm,
können Sie nun direkt in die Platine integrieren oder sie können
alternativ die nebenan befindlichen Bohrlöcher zum Anschluß zweier Kabel
verwenden. Achten Sie beim Anschluß auf die richtige Polarität der LED. Der
lange Anschluß der Diode muß mit dem mit “+“ gekennzeichnetem Anschluß
verbunden werden. Auf diese Weise können Sie an weiter entfernten Stellen eine
LED zur optischen Anzeige benutzen. Erfolgt eine Gleisbesetztmeldung, dann
leuchtet die LED.
Vollbestückt sähe das Ergebnis dann so aus:
Baustein
Max. Schaltstrom: 2xUM, 2A
Max. externe Betriebsspannung: 24 V- / 20 V~
Max. Fahrstrom : 3A
Platinenmaße: 60
x 46 mm
Geeignet für Digitalformate; Motorola* + DCC NRMA,
Wechselstrom analog sowie Gleichstrom